Behandlungsarten bei Farbsteinen
Farbsteine werden schon seit sehr vielen Jahren behandelt. Die wichtigste Information vorweg. Wenn wir von unseren Lieferanten solche Steine einkaufen, bekommen wir dies mitgeteilt und legen dieses immer offen. Transparenz ist uns wichtig. Auch auf der Rechnung oder auf der Expertise wird dieses so vermerkt! Als “unbehandelt” dürfen nur Steine bezeichnet werden, die ausschließlich von der Natur, ohne menschliche Mitwirkung, geschaffen und nur durch Schleifen und Polieren behandelt und verändert wurden.
Einen groben Überblick der wichtigsten Behandlungsarten haben wir unterhalb zusammengefasst.
Diffussionsbehandlung
Die Diffussionsbehandlung kommt hauptsächlich bei blauen Saphiren und viel seltener auch bei Rubinen zum Einsatz, um sehr blasse oder fast farblose Steine intensiv zu färben.
Es handelt sich dabei um eine Hochtemperaturbehandlung unter Zugabe von farbgebenden Elementen, z.B. Titan bei blauem Saphir und Chrom bei Rubin, die von außen in den Stein diffundieren und dort die intensive Farbe erzeugen
Geätzt
Eisenmeteorite sehen in unbehandeltem Zustand aus wie Schlacke.
Erst durch das Sägen und eine Säurebehandlung kommen die sogenannten Widmannstätten-Figuren zum Vorschein, die, weil sie vom Menschen nicht reproduziert werden können, untrügliches Zeugnis für die Echtheit des Meteoriten ablegen.
Glasfüllung
Das Verfahren ist durch die CIBJO (Confédération Internationale de la Bijouterie, Joaillerie, Orfèvrerie, des Diamantes, Perles et Pierres dt. kurz Internationale Schmuckvereinigung) anerkannt. Steine, welche einer derartigen Reinheitsverbesserung unterzogen wurden, müssen laut CIBJO als solche ausgezeichnet werden.
Zum derzeitigen Zeitpunkt wird das Verfahren hauptsächlich bei afrikanischen Rubinen angewandt.
Diese Methode, Rubine derart zu manipulieren, für unseriös, und für einen groben Verstoß gegen den Ehrenkodex des internationalen Edelsteinhandels, selbst, wenn die Reinheitsverbesserung beim Verkauf deklariert wird. Das Problem ist, dass die Füllstoffe sehr empfindlich gegenüber Säuren und Lösungsmitteln sind. Die Säure (Kali Alaun oder Schwefelsäure), in die der Goldschmied den Ring nach der Weitenänderung zum Abbeizen legt, und sogar schon Zitronensaft reichen aus, um die Glasfüllung zu beschädigen und das Aussehen des Steins völlig zu verändern.
Hitze Behandlung
Edelsteine, die einer Hitzebehandlung zur Farbverbesserung unterzogen wurden.
Die Hitzebehandlung von Edelsteinen ist eine legitime und weltweit, auch von der CIBJO (Confédération Internationale de la Bijouterie, Joaillerie, Orfèvrerie, des Diamantes, Perles et Pierres dt. kurz Internationale Schmuckvereinigung) anerkannte Behandlungsmethode, die keine spezielle Auszeichnung, sondern lediglich eine allgemeine Auszeichnung erfordert.
Die Kunst, Edelsteine zu “brennen” ist fast so alt, wie der Edelsteinhandel selbst und wird erstmals nachweislich von Plinius (23-79 v. chr.) in dessen Monumentalwerk Historia naturalis erwähnt.
Bei einer reinen Hitzebehandlung wird keine Farbe von außen in den Stein eingebracht. Vielmehr wird nur Farbe, die im Stein potentiell bereits vorhanden ist, zur Entfaltung gebracht.